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Ab 50 fällt die Vermögenssteuer immer stärker ins Gewicht

12.10.2023 Markus Stoll Leiter Steuern beim VZ VermögensZentrum

Zwischen 50 und 65 Jahren steigen die Vermögenssteuern vieler Erwerbstätiger sprunghaft an, weil sie in diesen Jahren viel Vermögen aufbauen.

Eine Analyse des Kantons Zürich zeigt, dass das mittlere steuerbare Vermögen bis 50 nur langsam wächst. Bis zur Pensionierung kann es allerdings kräftig zunehmen und Steuerzahlende in höhere Progressionsstufen katapultieren.

Denn viele Ehepaare sparen in diesen Jahren mehr an, weil einer der Partner sein Pensum erhöht oder wieder voll arbeitet, nachdem die Kinder ausgeflogen sind. Zudem beziehen die meisten Erwerbstätigen Ersparnisse aus der Pensionskasse und der Säule 3a, die dann als Vermögen steuerbar sind. Dazu kommen oft Erbschaften und Schenkungen.

Die Steuerlast rechtzeitig senken

Ein Beispiel illustriert die Folgen für die Steuern: Das Vermögen eines Ehepaars wächst zwischen 50 und 65 von 1,5 auf 2,9 Millionen Franken. In Bern zahlen die die Eheleute darum 8309 Franken mehr Steuern – in Basel sind es sogar 12 600 Franken, die zusätzlich anfallen (siehe Tabelle). 

Darum sollte man rechtzeitig prüfen, wie man seine Steuerlast generell nachhaltig reduzieren kann. Das sind die wichtigsten Hebel:

  • Vor der Pensionierung kann man unter Umständen mehrere Zehntausend Franken sparen, wenn man seine Ersparnisse aus der Säule 3a und der Pensionskasse über mehrere Steuerperioden gestaffelt bezieht.
  • Bei der Pensionierung müssen sich Ehepaare gut abstimmen, wie sie ihr Guthaben aus der Pensionskasse beziehen: Rente, Kapital oder beides? Und aus welcher Kasse soll welcher Betrag kommen? Steuerlich bleibt der Kapitalbezug trotz Vermögenssteuern langfristig oft attraktiver als die lebenslange Rente, die zu 100 Prozent als Einkommen versteuert werden muss.
  •  Nach der Pensionierung sollte man sein Geld so investieren, dass mehr steuerfreie Kursgewinne und weniger Zinserträge anfallen.  
  • Ein Umzug kann eine Option sein, um die Steuerlast zu senken. Diesen Entscheid sollte man aber nicht allein vom Fiskus abhängig machen. Wo die Steuern tief sind, heben höhere Preise einen Teil der Ersparnis in der Regel auf. Wenn aber ohnehin ein Umzug geplant ist, kann der Steuersatz ein Kriterium für die Wahl des neuen Wohnorts sein.